Der DFB hat dem MSV einen Fragenkatalog zu den eingereichten Unterlagen zur Zweitlizenzierung zugeschickt. „Das war nichts Kritisches“, meint Klubboss Udo Kirmse: „Wir mussten einige Dinge noch etwas genauer erklären, aber ich sehe uns auf einem guten Weg.“
Da die Meidericher seit dem Lizenzentzug ohnehin alle zwei Monate beim DFB Rapport über die aktuelle Finanzlage abliefern müssen, haben sich die Nachfragen auf die Zukunftsfähigkeit des Klubs bezogen. Konkret will der DFB den Stand beim proklamierten Schuldenschnitt sowie bei der Fananleihe wissen.
Kirmse sieht die Fananleihe "nicht in Gefahr" Weil der Schuldenschnitt aber nach wie vor nicht in trockenen Tüchern ist, lässt auch der Erfolg der Fananleihe, die am 31. Dezember 2013 endet, auf sich warten. „Sie ist aber nicht in Gefahr“, betont Kirmse. Nach den verpatzten Fristen für den 80-prozentigen Gläubigerverzicht nennt er absichtlich keine neue Deadline, lässt aber durchblicken, dass die Fananleihe den nötigen Schub erhalten werde.
Voraussetzung dafür, dass eventuell auch Großanleger das Papier zeichnen und das angestrebte Ziel von fünf Millionen Euro nicht schon vorzeitig verfehlt wird, ist der Schnitt. Doch nach der verpassten Frist müssen einige Gläubiger neu beraten. Kirmse: „Die Sponsoren sind nicht am Zug. Der MSV ist am Ball. Schließlich wollen wir etwas, also müssen wir handeln.“
Die anonyme Anzeige ist „problematisch“ Allerdings ziehen sich die Gespräche wie Kaugummi, doch der Unternehmer, der wie seine Vorstandskollegen von einem Termin in den nächsten jagt, versprüht weiterhin Zuversicht: „Wir werden es schaffen, denn alle Angebote, die dem Moratorium auf dem Tisch liegen, sind fair.“
Unfair sei hingegen die anonyme Strafanzeige, die sich gegen alle Verantwortlichen des MSV sowie der städtischen Tochtergesellschaften und Oberbürgermeister Sören Link richtet (RS berichtete). Kirmse: „Es handelt sich dabei um jemanden, der nicht erkannt werden will. Das ist an sich schon problematisch. Aber dass jetzt Menschen, die uns helfen wollen, im Berufs- wie auch Privatleben angegriffen werden, ist sehr bedenklich.“
Apropos Angriffe. Die Grabenkämpfe innerhalb der Führungsetage der Zebras sollen nachgelassen haben. Kirmse, der ins Kreuzfeuer geraten war, erklärt: „Es hat sich um Missverständnisse gehandelt. Wir haben uns ausgetauscht und die Sache ist jetzt wieder erledigt.“
Wann das auch vom Schuldenschnitt, der Fananleihe und der Zweitlizenzierung gesagt werden kann, steht aber noch in den Sternen.